Praktikergespräch an der Landwirtschaftsschule Straubing
"Mit Qualität und Geschmack versuchen wir zu überzeugen"

Praxisbezug und der Blick über den Tellerrand sollen im Schulalltag nicht zu kurz kommen. Eine Möglichkeit dafür sind die Praktikergespräche, die in loser Reihe an der Landwirtschaftsschule Straubing stattfinden. Zuletzt stellte Korbinian Arzberger, der mit seiner Frau einen Biohof in Pfatter - Griesau betreibt, sein Betriebskonzept vor.

Vielfalt und alte Rassen
Seit 2013 betreiben Julia und Korbinian Arzberger eine Pferdepension. Nach und nach haben sie ihren Betrieb in der Oberpfalz um neue Betriebszweige erweitert. Mittlerweile halten Sie sowohl Gänse, Enten und Hühner als auch Schweine und Rinder nach den Richtlinien von Naturland auf ihrem Betrieb. Dabei setzen sie auf besondere Rassen wie das Bressehuhn, eine französische Zweinutzungsrasse, die sich durch eine hohe Legeleistung und eine exzellente Fleischqualität auszeichnet. Oder auf alte Schweinerassen wie Bunte Bentheimer oder das Schwäbisch-Hällische Landschwein, die robust und anspruchslos und daher für die Freilandhaltung bestens geeignet sind.
"Wer auf Qualität pfeift, für den produzieren wir nicht"
Vor allem die Qualität der Produkte ist für Arzberger entscheidend. "Wer auf Qualität pfeift, für den produzieren wir nicht ", so sein Statement. Allerdings reicht Qualität alleine nicht aus, um die eigenen Produkte erfolgreich zu vermarkten. Es kostet Zeit, um den Kunden die Vorteile der naturnahen und tiergerechten Haltung zu erklären. Nur dann können auch die notwendigen Preise für die aufwändige und arbeitsintensive Haltung der Tiere erzielt werden. "Man muss Emotionen und Wissen verkaufen", ist sich Arzberger, der Agrarwissenschaften mit dem Schwerpunkt Tier an der TU München-Weihenstephan studiert hat, sicher. Ihre Produkte vermarkten sie vorwiegend im eigenen Hofladen.
"Erfolgreich ist, wer macht was er gern macht"
Den einen Weg zur Betriebsentwicklung gibt es nicht. Letztlich muss jeder für sich entscheiden, wie er seinen Betrieb in die Zukunft führen will. Entscheidend sei, sich zu fragen "Was mache ich gerne und worin bin ich richtig gut, weil ich es gerne mache?", gab Arzberger den angehenden Landwirtschaftsmeistern mit auf den Weg.