Die Waldjugendspielen
Im Wald sein ist alles
von Christine Schmid
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Mit dem Forstpaten Rupert Peter und Hund Susi im Wald. Fotos © Christine Schmid, AELF DS
Die Waldjugendspiele sind ein Highlight für viele Schulkinder. 1.500 aus der Stadt Straubing und dem Landkreis Straubing-Bogen nahmen im Juni 2025 teil.
Eine Woche lang, jeweils für einen Vormittag, waren die Buben und Mädchen mit ihren Lehrkräften und einem Forstpaten im Frauentannet nahe Unterniedersteinach unterwegs – im königlichen Wald des Wittelsbacher Ausgleichsfonds, der von diesem freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Besonders begehrte Begleiter waren die Förster mit Hunden. Die Vierbeiner bekamen zwischen den einzelnen Stationen dann auch eine Menge Extra-Streicheleinheiten.
Hoher Personalaufwand
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Die Organisatoren der Waldjugendspiele: Andrea Waas und Forstbereichsleiter Klaus Stögbauer.
Rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Deggendorf-Straubing (AELF) sind beteiligt, damit die Waldjugendspiele reibungslos laufen. Nicht in der Hand haben die Organisatoren Andrea Waas und Forstbereichsleiter Klaus Stögbauer das Wetter. So musste der Montag ausfallen, weil heftige Gewitter über dem Landkreis rumpelten. Die Sicherheit der Kinder und aller Helfer geht schließlich vor.
Sicherheit geht vor
Während der Waldjugendspiele halten denn auch Sanitäter des BRK mit einem Rettungswagen die Stellung – für eventuelle Insektenstiche oder Kreislaufschwäche. Schlimmeres sei bisher glücklicherweise noch nicht passiert, stellt Stögbauer beim Rundgang mit Medienvertretern und Ehrengästen fest.
Wissen, Geschicklichkeit und Teamwork gefragt
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Blätterangeln auf Zeit: Plättchen mit aufgedruckten Blättern, die am Boden liegen, müssen an die zugehörigen Bäume gehängt werden.
Diese besichtigten verschiedene Stationen. Die Kinder mussten unter anderem Baumarten anhand eines Holzstückes, von Blättern und Früchten bestimmen. Sie schlichteten auf Zeit einen Ster Holzstämme. Ebenfalls auf Zeit bestückten sie per Angel drei kahle, stilisierte Bäume mit den zugehörigen Blättern.
Jede Klasse pflanzt eine Roteiche
Sie versuchten, Zapfen in einen Korb zu werfen, erfuhren unter anderem einiges über den Borkenkäfer und glänzten mit dem Waldwissen, das sie in Schule und während des Rundgangs erworben haben. Außerdem durfte jede Klasse eine Roteiche pflanzen, die die Baumschule Sailer aus Mertingen gestiftet hatte. Gestützt wurden die Jungpflanzen mit einem Holz, auf dem die Schule und die beteiligten Kinder vermerkt wurden.
Rekordbeteiligung von 76 Klassen
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Rundgang mit Ehrengästen. Klaus Stögbauer (2. v. r.) erklärt die Pflanzaktion mit Roteichen.
Die Kinder waren mit Feuereifer dabei, was die Ehrengäste sichtlich vergnügt beobachteten. Absoluter Rekord seien die 76 angemeldeten Klassen, sagte Klaus Stögbauer, erfreut über die große Nachfrage. Statt „dabei sein ist alles“ heiße es hier „im Wald sein ist alles“. In den mittlerweile 19 Waldjugendspielen für Stadt und Landkreis habe man rund 22.000 Kindern und Lehrkräften den Wald nahe gebracht.
Waldjugendspiele als unvergessliches Erlebnis
Stellvertretende Landrätin Barbara Unger, Schulamtsdirektorin Bianca Luczak, Stadtrat Holger Frischhut und Kevin Luttner von der Sparkasse würdigten das Engagement der Beteiligten. „Das gemeinschaftliche Erlebnis Wald vergessen die Kinder ihr Leben lang nicht“, sagte Unger. Durch die auf Teamarbeit ausgelegten Spiele könne man „soziales Miteinander im Wald gut lernen“, betonte Frischhut. Bedeutung und Funktion des Ökosystems Wald stehe auf dem Lehrplan der 3. Klassen, stellte Luczak fest. Mit dem Tag im Wald lernten die Kinder, Verantwortung für dieses System zu übernehmen, auch in der Freizeit. Behördenleiter Josef Groß erklärte, dass die Spiele hohe Priorität im AELF hätten. Angesichts des Erfolgs der Waldjugendspiele wünschte er sich, dass nicht nur ein Tag im Wald Pflicht für jedes bayerische Schulkind sei, sondern auch ein Tag auf einem modernen Bauernhof.