Seltener bedrohter Feldvogel
Kiebitze brüten im Landkreis

Kiebitze gelten als Frühlingsboten, Luftakrobaten und in ihrem Bestand bedroht. Kiebitzinseln sind eine Möglichkeit, um den seltenen Feldvogel zu schützen und zur Biodiversität beizutragen.

Ein Kiebitz läuft über einen  Acker.
Anfang März kehren die Kiebitze aus ihren Überwinterungsgebieten in Südeuropa und Nordafrika zurück zu uns. Sie besiedeln feuchte Wiesen und Weiden, kommen aber auch auf Äckern vor. Auf seinem Kopf hat der Vogel markante Schmuckfedern. Seinem auffälligen Schrei verdankt er seinen Namen, der eine lautmalerische Umschreibung seines Rufes ist.1996 war er Vogel des Jahres.

Kiebitze bevorzugen zur Nahrungssuche und zur Brut Flächen mit einer niedrigen Vegetation, da sie dort Feinde schnell entdecken können. Durch die Anlage von Kiebitzinseln, d. h. durch Flächen innerhalb von Wiesen und Feldern, die nicht bearbeitet werden, schützen die Landwirte den seltenen Feldvogel.

Kiebitze sind Nestflüchter und verlassen sofort nach dem Schlüpfen das Gelege. Die Jungvögel können frühestens nach 5 Wochen fliegen. In dieser Zeit ist vor allem der Fuchs ein großer natürlicher Feind.
Gut getarnte Kiebitzeier in einer Nestmulde in einem Feld.
Gut getarnte Kiebitzeier in einer Nestmulde
Manchmal ist es auch dem Zufall und der aufmerksamen Beobachtung eines Landwirts zu verdanken, dass Kiebitze im Straubinger Raum brüten. Zunächst nur ärgerlich, wenn die Pflanzkartoffeln zu spät geliefert und dementsprechend reichlich spät im Frühjahr gelegt werden können. Für ein Kiebitzpaar aber war es die Chance auf dem noch unbestellten Feld ihre Eier in einer Mulde abzulegen. Kiebitze legen keine richtigen Nester an, ein bisschen Polstermaterial muss reichen. Die gut getarnten Eier gehen durch die Bodenbearbeitung dann leider oft verloren.

Zum Glück bemerkte der Landwirte beim Pflanzen der Kartoffeln, dass Kiebitze auf dem Acker herumlaufen bzw. fliegen. Er hielt an und beobachtete die Kiebitze, bis er im Feld in einer kleinen Mulde das Gelege mit den drei gut getarnten Kiebitzeiern entdeckte. Der Landwirt hielt genügend Abstand zu dem Gelege. Nach ein paar Wochen schlüpften die jungen Kiebitze aus den Eiern.

Solche Inseln, die bei der Bearbeitung ausgespart werden, sind auch wertvolle Rückzugsorte für andere Arten. Wo sich offensichtlich Einer wohlfühlt lässt sich auch der Andere nieder. Auch Rebhühner sind auf dem Kartoffelacker zu beobachten.