Niederbayerischer Direktvermarktertag
Arbeitsabläufe digital verbessern - Freiräume schaffen

© Christian Melis
Direktvermarkter müssen eine Menge Themen im Blick haben. Sie müssen nicht nur die gesetzlichen Vorgaben erfüllen, sondern auch für top Ware und innovative Präsentation sorgen. Und sie müssen sich mit ihrer Eigenwerbung von Mitbewerbern abheben.
Wie sich Arbeitsabläufe mithilfe digitaler Werkzeuge verbessern lassen, damit auch noch ein wenig Freiraum übrig bleibt, das stand im Mittelpunkt des Niederbayerischen Direktvermarktertages 2025. Rund 50 Interessierte waren dazu am Thalhauser Hof in Thalhausen in der Marktgemeinde Arnstorf zusammengekommen.
Dialog mit der Gesellschaft
Rosemarie Thalhammer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Landau-Pfarrkirchen betonte die Bedeutung der Direktvermarktung für den Dialog mit der Gesellschaft und stellte die Unterstützung durch staatliche Institutionen vor. Heidi Gegenfurtner vom AELF Abensberg-Landshut informierte über ein neues Online-Rechtsportal für Direktvermarkter.
Digitalisierung in der Produktion
Gerhard Feigl vom "Hofgut Wandlbeck" teilte seine Erfahrungen zur Digitalisierung in der Produktion. Er empfahl den Einsatz von Workflow-Tools, um Aufgaben zu delegieren, sowie von Warenwirtschaftssystemen, um Lagerbestände und Verkaufsprozesse besser zu organisieren. Er habe so in den vergangenen zehn Jahren die Marke "Hofgut Wandlbeck" aufgebaut und kontinuierlich weiterentwickelt. Er ermutigte die Teilnehmenden, die Digitalisierung als Chance zu sehen und umgehend damit zu beginnen. Feigl zeigte außerdem, wie mit ansprechenden Fotos Betrieb und Produkte erfolgreich präsentiert werden können.
Praxisberichte
Praxisberichte gab es von den Inhabern zweier Direktvermarktungsbetriebe im Landkreis Rottal-Inn. Otto und Maritta Kellhuber vom Betrieb "Rottaler Edelpilze" in Mitterskirchen züchten Bio-Kräuterseitlinge und setzen auf ein regionales Netzwerk, kurze Transportwege, enge Beziehungen zu den Kunden und eine nachhaltige Erzeugung. Das abgeerntete Pilzsubstrat nutzen sie in der hofeigenen Biogasanlage und die Wärme wiederum zum Wachstum der Pilze.
Karin Neumaier vom "Voglhof" in Dietersburg nutzt die Ernte ihres Obstgartens und der Streuobstwiese. Sie stellt Fruchtaufstriche und Sauerkonserven, Salze und Zucker her, vermarktet überdies Wasserbüffelfleisch und engagiert sich in sozialen Medien. Nach lebhaftem Austausch und voller kreativer Anregungen gingen die niederbayerischen Direktvermarkter offensichtlich zufrieden nach Hause.