Platanus acerifolia
Die Platane – die Nackte

Silbrig grauer Stamm bei dem sich die Rinde teilweise ablöstZoombild vorhanden

Rinde der Platane
Foto: Klaus Stögbauer

Die ahornblättrige Platane ist eigentlich ein Hybrid – aus morgen- und abendländischer Platane. Die Herkunft verrät, dass sie keine heimische Baumart ist, die "Eltern" stammen aus dem Balkan beziehungsweise aus Amerika. Sie ist wenig bis selten im Wald, dafür aber umso häufiger in Parks und generell im städtischen Gebiet anzutreffen.
Sie ist eine raschwüchsige Baumart, die enorme Dimensionen in der Dicke und der Höhe erreichen kann. Typisch und daher unverwechselbar ist, dass ihre Rinde sich ständig ablöst und deshalb irgendwie manchmal "nackt" wirkt. Sie hat ein gutes Wurzelsystem und ihr helles Holz hat eine hohe Wertigkeit.

Sie braucht viel Licht

Die Platane ist auch eine Lichtbaumart, das heißt sie braucht viel Licht, um sich in der Jugendphase und auch noch später voll entfalten zu können. Ihre Wuchsleistung einzelner Bäume ist groß, leider gibt es wenige Waldbestände in Deutschland, um eine flächigere Leistung erheben zu können. Baumhöhen von 40 Metern sind auch bei uns hier real. Ihre Durchmesserentwicklung ist ebenfalls rasant.
Mit ihrem Herzwurzelsystem verankert sich die Platane stabil im Boden und kann so Stürmen gut Widerstand leisten. Sie kann auch leicht verdichtete Böden durchwurzeln. Die Baumkrone entwickelt sich, Freiraum vorausgesetzt, sehr stark und hat somit ein großes Photosynthese-Potential. Die Platane verträgt auch Luftschadstoffe relativ gut – deswegen wird sie auch gerne in Parks und Stadtalleen gepflanzt und hat wenige Ausfälle zu verzeichnen. Sie mag tiefgründige, frische Standorte am Liebsten, ist aber frosthart.

Ähnliche Blätter wie der Ahorn

eine grüne, kugelförmige, stachelige Frucht liegt auf einem grünen, mehrgelapptem, spitz zulaufendem BlattZoombild vorhanden

Blatt und Frucht einer Platane
Foto: Klaus Stögbauer

Die Blätter der Platane sind, daher auch der Name, dem Ahorn relativ ähnlich. Sie haben eine gewisse Mehrlappigkeit und spitz zulaufende Blätter, die aber wechselständig angeordnet sind (der Ahorn hat die Blätter gegenständig, also immer gegenüber im Wechsel). Eine Besonderheit ist die Rinde der Platane. Mit dem Alter zunehmend, aber auch schon bei jüngeren Exemplaren feststellbar, "schuppt" sich die Rinde, kleine Rindenstückchen fallen ab, die Rinde des Stammes wirkt fast "nackt". Je schneller der Baum in die Breite wächst, umso mehr Rindenteile lösen sich.
Der Platanenkrebs kann Bäume zum Absterben bringen und sehr aggressiv sein.
Das Holz der Platane ist mittelschwer, zäh und einigermaßen hart und widerstandsfähig. Es wird in den Heimatregionen als Schreiner-, beziehungsweise Tischlerware eingesetzt oder sogar furniert. Schlechtere Ware kann gut als Brennholz verwendet werden.
Die Platane ist kein eigentlicher Waldbaum, der bei uns erforscht oder gar angebaut wird. In Spanien, England, aber auch ganz kleinflächig im Raum Karlsruhe, sollen Waldbestände dieser interessanten, aber fremdländischen Baumart stehen. Sie ist ein überaus optisch attraktiver Baum.

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