Aesculus hypocastanum
Die Rosskastanie – die Bierige

drei hellgrüne, kugelige Früchte mit kleinen Stacheln hängen an einem Zweig mit BlätternZoombild vorhanden

Früchte der Rosskastanie
Foto: Klaus Stögbauer

Die Rosskastanie stammt eigentlich aus Asien, beziehungsweise dem Balkan. Im 16. Jahrhundert kam diese Art wohl erstmals nach Europa, sehr rasch danach wurde sie auch in Deutschland und Bayern bekannt. Sie zählt zu den wohl bekanntesten und schönsten Bäumen in Bayern und ist die Biergarten-Baumart schlechthin.

Die Kastanien mit ihren stachligen Hüllen hat wohl jedes Kind zum Basteln in der Schule sammeln dürfen. Seit über einem Jahrzehnt leiden die Kastanien, zum Teil massiv, an dem eingeschleppten Schmetterling, der Kastanienminiermotte. Waldbaulich spielt die Rosskastanie keine große Rolle.

Kann ein mächtiger Baum werden

Die Rosskastanie braucht nicht viel Licht, um zu wachsen. Sie liebt eher kräftige, nährstoffreiche Standorte und mag arme Böden eher weniger. Sie hat ein kräftiges, in die Tiefe gehendes Wurzelwerk und ist somit eine stabile Baumart. Die Kastanie ist raschwüchsig und kann ein mächtiger (Biergarten-)Baum werden mit Höhen um die 30 Meter.

Kastanien sind beliebt zum Basteln

Die Blätter der Kastanie bestehen aus fingerförmigen, langen Teilblättern. Im Frühjahr blühen die Kastanien optisch sehr schön mit ihren aufrecht stehenden weißen (teilweise auch rosafarbenen) Blütenständen und sind so schon ein optischer Hingucker. Die Kastanien, also die Früchte, sind im Gegensatz zu der namensähnlichen Esskastanie nicht essbar, weil sie eher bitter sind. Die Fruchtschale hat die typische kugelige Form mit kleinen, stachelartigen, leicht stechenden Spitzen. Früher haben die Früchte als Pferdefutter Verwendung gefunden – daher der Name! Heute sind sie ein beliebtes Bastelprodukt für Kindergarten- und Schulkinder, oftmals mit Zahnstochern verbunden. Angeblich kann man die frischen Kastanien als ökologisches Waschpulver verwenden, das aber nur einen bedingten "Weiß-Erhaltungsgrad" aufweist.

Leiden an der Kastanienminiermotte

grünes längliches Blatt mit vielen gelben und braunen StellenZoombild vorhanden

Blatt mit Miniermottenbefall
Foto: Klaus Stögbauer

Seit mehreren Jahrzehnten wird die Kastanie, das heißt eher die Blätter, von einem Kleinschmetterling, der Kastanienminiermotte befallen. Diese frisst Ihre Gänge in die Blätter und lässt diese schon früh im Spätsommer braun werden, bei stärkerem Befall fallen diese sogar schon weit vor der normalen Herbstfärbung ab und können den Baum erheblich schwächen. Hier gilt, was im Wald oftmals nicht umsetzbar ist, eine konsequente Beseitigung der Blätter unmittelbar nach Abfall, um den Motten ihren Brutraum zu nehmen. Das kann einen erneuten Befall im nächsten Jahr abschwächen.

Typischer Schattenspender

Stamm mit grobborkiger, dunkler RindeZoombild vorhanden

Stamm einer Rosskastanie
Foto: Klaus Stögbauer

Das Holz der Rosskastanie ist weißlich oder leicht gelblich, eher weich und biegsam und insgesamt wenig haltbar. Forstlich beziehungsweise holzwirtschaftlich spielt es keine Rolle. Der Stamm ist grobborkig und oftmals links drehwüchsig, was man an der Rinde von außen schön erkennen kann.
Rosskastanien eignen sich perfekt, um in Gärten oder Biergärten mit ihren großen, weitausladenden Baumkronen als typischer Schattenspender zu fungieren.

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