Gattung Populus
Die Pappeln – die schnellen Weichen

starker grau-brauner BaumstammZoombild vorhanden

Stamm einer Schwarzpappel
Foto: Klaus Stögbauer

Bei den Pappeln gibt es – fast ähnlich wie bei den Weiden – eine Fülle an Arten, die bei uns vorkommen. Es gibt zwei Untergruppierungen, die Schwarz- und die Balsampappeln. Dort sind – für Waldbäume völlig unüblich – sogar genetisch veränderte Sorten im Einsatz, sogenannte Hybride. Dazu kommt noch die häufige Zitterpappel oder Aspe.

Die Pappeln zeigen als Pioniere ein rasantes Wachstum auf, haben eine große Standortsbreite und werden vielfach auch als sogenannte Kurzumtriebskulturen mittels Stecklingen angebaut, um Hackschnitzel zur Energiegewinnung zu produzieren.

Eindeutige Lichtbaumarten

Die Pappel sind ebenfalls eindeutige Lichtbaumarten, wie die Birken, Weiden, Vogelbeeren auch. Unsere heimische Schwarzpappel ist eine Baumart der Flüsse und Gewässer. Sie ist eine charakteristische Auwaldbaumart und bildet mit den Silberweiden die typische Weichholzaue. Da dieser Waldtyp ja in den letzten Jahrzehnten leider stark geschrumpft ist, ist die Schwarzpappel fast schon eine gefährdete Baumart. An den Standort beziehungsweise Boden stellt sie keine großen Anforderungen, sie wächst auch auf sandigem Boden im wasserbeeinflussten Regime.

Alle Pappelarten sind raschwüchsig

Die Balsampappeln stammen aus Nordamerika, sind also bei uns fremdländische Baumarten. Sie werden vorrangig zur Energiewaldgewinnung als gentechnisch veränderte Hybride angebaut. Die Zitterpappel oder Aspe ist eine sehr häufige Art in unseren Wäldern, die durch ihr starkes Wachstum, nicht rechtzeitig entfernt, alle andere Waldarten verdrängen kann. Alle Pappelarten sind raschwüchsig und können Baumhöhen von über 35 Metern erreichen. Die Massenleistung ist enorm. Auf sehr guten Standorten können über zehn Tonnen Trockenmasse pro Hektar erzielt werden. Gerade bei aus Hybriden angebauten Kurzumtriebskulturen zur Energieerzeugung können Höhenleistungen von über zwei Metern pro Jahr möglich sein. Ihr Wurzelwachstum ist eher flach, aber dafür weitreichend angelegt.

Herzförmige, leicht gezähnte Blätter

grüne herzförmige Blätter mit flachen fast eckigen BlattstielchenZoombild vorhanden

Blätter der Aspe
Foto: Klaus Stögbauer

Die Blätter der Pappeln unterscheiden sich von Art zu Art. Gemeinsam haben sie ein herzförmiges Aussehen und sind wechselständig angeordnet und leicht gezähnt. Die Zitterpappel hat die Besonderheit, dass die Blattstielchen nicht rund, sondern eher flach beziehungsweise eckig sind, sodass sie sich im Wind sehr leicht bewegen und ein "Zittern" der Zweige verursachen, daher der Name.
Das Holz der Pappeln ist weich, wenig haltbar, hat einen geringen Brennwert. Es ist gräulich bis grünlich, je nach Art. Die Festigkeit ist niedrig, die Rohdichte auch. Viele Bleistifte und fast alle Streichhölzer sind aus Pappel, das sich hierfür gut schälen lässt. Sperrholz hat einen hohen Pappelanteil. Als sogenanntes Thermoholz (erhitztes Holz über 200 °C) kann es jedoch relativ hohe Haltbarkeiten erlangen und somit auch beispielsweise als Terrassenholz verwendet werden. Die Knospen und Rinde der Schwarzpappel werden schon sehr lange als Heilmittel verwendet. Die ätherischen Öle, Gerbstoffe, Wachse und vieles mehr haben unter anderem eine wundheilende Wirkung.
Pappeln erfüllen als Pioniere im Waldbau eine wichtige Rolle. Auch in der ökologischen Sichtweise sind sie wertvoll. Zur Stabilisierung von Sturm- oder Schadflächen können die Pappeln einen wertvollen Beitrag leisten.

Weitere Baumarten
Zurück zur Übersicht über die Artikel aus der Baumarten-Reihe: