Gattung Salix
Die Weiden – die Ökologen

mehrere, eiförmige, glänzend grüne Blätter an einem ZweigZoombild vorhanden

Blätter einer Salweide
Foto: Klaus Stangl

Weidenarten gibt es sehr viele. Allen ist gemeinsam, dass sie die wohl ökologisch wichtigsten Baumarten bei uns sind. Salweiden, Purpurweiden, Silberweiden und Kriechweiden sind die bekanntesten der fast drei Dutzend Weidenarten in Europa und Deutschland. Sie sind alle Pioniere, wachsen zwergstrauch- bis baumartig und liefern "nur" ökonomisch betrachtet weiches, eher weniger wertvolles Holz.

Die Weiden sind echte Pioniere, ähnlich wie die Birken – nur von den Standorten noch umfassender, weil es eben Weidenarten gibt, die auf alpinen Höhen als Zwergsträucher wachsen, andere Arten wie die bis zu 30 Meter hoch werdende Silberweide fühlen sich im Sumpf und an Flüssen in der Weideaue wohl. Sie können auch schwierige Standorte mit ihren Wurzeln festigen. Alle Arten benötigen direktes Sonnenlicht und werden von anderen Arten ausgedunkelt. Sie wachsen sehr schnell, können sich aber nicht lange behaupten. Das mögliche Alter von Weiden liegt nicht sehr hoch.

Weidenblüten sind wahre "Nektarbomben"

Alle Weiden sind Frühblüher mit einer Blütezeit von März bis Mai und läuten so den "Insekten-Frühling" ein. Die männlichen Blüten der Salweiden sind als "Palmkätzchen" weit bekannt und bei uns beliebt. Die "Nektarbomben" in dem zeitigen Frühjahr werden von über 60 Wildbienenarten, den Honigbienen, Hummeln, Schwebfliegen, Käfern und mehr als 150 Tag- und Nachtfalterarten besucht. Deshalb ist es wichtig, diese Nahrungsquelle nicht bündelweise abzuschneiden und mitzunehmen. Von den Vögeln besuchen die Blau- und Schwanzmeisen und der Zilpzalp regelmäßig die (Sal-)Weiden, auch um Nektar zu saugen. Fazit: Wer etwas für die Ökologie in den Wäldern oder seinem Garten tun möchte, ist mit dem Ansähen, Anpflanzen oder Dulden von Weidenarten auf dem richtigen Weg. Das leicht zersetzende Holz dient wiederum vielen Insekten, Käfern, Wanzen als Nahrungs- und Fortpflanzungsquelle.

Holz ist eher hell und sehr weich

Die Blätter der Weiden sind artspezifisch unterschiedlich. Während die baumförmige Silberweide längliche Blätter mit einem leichten weißlichen Flaum hat und auf der Unterseite wirklich silbrig schimmert, sind die Salweidenblätter eher oval, ledriger und leicht gebuchtet. Allen gemein ist die wechselständige Anordnung.
Das Holz ist eher hell, sehr weich und kaum hochwertig nutzbar. Der Brennwert ist sehr gering, die konstruktive Verwendung als Massivholz ausgeschlossen. Junge Zweige sind sehr biegsam. Das nutzen Weidenflechter aus, um Einkaufs-, Holz- oder andere Körbe aus diesem natürlichen Material zu machen.

Weichholzaue ist eine wertvolle Waldgesellschaft

Baumstamm mit einer gräulichen, tief gefurchten BorkeZoombild vorhanden

Stamm einer Silberweide
Foto: Klaus Stögbauer

Weidenarten spielen beim Wald von Morgen planmäßig keine große Rolle. Die strauchartigen Salweiden sollten an Waldinnenrändern jedoch geduldet werden – aus den oben genannten Gründen. Die Weichholzaue ist eine wertvolle Waldgesellschaft, die direkt an Fließgewässern vorkommt, regelmäßige Überschwemmungen aushält beziehungsweise benötigt und von verschiedenen Weidenarten dominiert wird. Namensgeber der Waldgesellschaft ist die Silberweide. Wasserwirtschaftsämter versuchen diese Waldgesellschaft in den letzten Jahren wieder aktiv zu begründen, vor allem entlang der Donau wie zum Beispiel im Pillmoos oder in der Zeller Wörth bei Straubing. Stärkere Silberweiden findet man auch am Allachbach auf Höhe des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Straubing – oder als sogenannte "Trauerweide" in vielen Hausgärten.

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