Castanea sativa
Die Esskastanie – die Nussige

Hellgrüne, stachelige Früchte umgeben von grünen BlätternZoombild vorhanden

Früchte der Esskastanie
Foto: Klaus Stangl

Die Esskastanie oder Edelkastanie war der Baum des Jahres 2018 und ist eine in Europa spätestens seit der Römerzeit bei uns angebaute Baumart und gilt daher als heimisch. Sie liefert sehr dauerhaftes, wertvolles Holz und kommt mit den künftigen Klimaveränderungen gut zurecht und ist daher auch für unsere Region durchaus eine berechtigte Alternative für den Zukunftswald. Ihre Früchte sind die bekannten "Maronen", die bestens essbar, eine nussige Note haben und sehr schmackhaft sind.
Seit mehreren Jahrzehnten wird dieser große Waldbaum bei uns in Deutschland angebaut. Alte Anbaugebiete gibt es unter anderem im Pfälzer Wald und auch im Spessart.

Die Esskastanie ist eine Baumart, die zum Wachsen viel Licht braucht. Sie hat aber keine hohen Ansprüche an die Nährstoffe im Boden, die Standorte können durchaus als "mittel versorgt" bezeichnet werden.

Die Ess- oder auch Edelkastanie genannte Baumart darf nicht mit der Rosskastanie, dem typischen Biergartenbaum, verwechselt werden. Diese ist eine völlig andere Art und hat nur den Namen Kastanie gemeinsam.
Die Esskastanie hält viel Trockenheit aus, mag aber eher mildere Winter und es im Sommer so richtig warm – also gute Voraussetzungen wegen unseres Klimawandels. Wie fast alle anderen Arten auch, sollte man sie nicht in Frost gefährdete Lagen pflanzen. Sie wurzelt tief und kann so auch Stürmen guten Widerstand leisten. Sie ist eine vor allem in den ersten Jahrzehnten schnell wachsende Baumart.

Ihre Früchte sind die Maronen

Zweig mit tiefgrünen BlätternZoombild vorhanden

Esskastanienblätter
Foto: Tobias Hase, StMELF

Die Blätter der Esskastanie sind länglich, wechselständig angeordnet und sind tief gehend gezackt. Die Blüten sind auch als Bienenweide gefragt, der daraus gewonnene Honig ist hochwertig. Ihre Früchte sind die in südlichen Ländern bestens bekannten Maronen. In der stark stacheligen Fruchthaut stecken zwei bis drei essbare und sehr schmackhafte Früchte drin, die es vor allem in den Herbst- Wintermonaten als geröstete, warme Maronen zu kaufen gibt.
Das Holz ist von der Qualität her ein bisschen dem der Eichen ähnlich. Besonders der dunkelbraune Kern ist sehr dauerhaft (fast so lange haltbar wie das letztens beschriebene Robinienholz) und optisch/ästhetisch sehr ansprechend. Verwendungen in der Möbel- oder sogar Furnierindustrie sind die Folge. Aufgrund der Dauerhaftigkeit wird sie auch gerne im Außenbereich bei Lawinenverbauungen, Zäunen und Weinstöcken eingesetzt.

Gute Baumart für den Klimawandel

Keine Baumart ohne Schädlinge oder Gefahren – bei den pilzlichen Schädlingen ist vor allem der Rindenkrebs zu nennen, der auch Kastanien zum Absterben bringen kann. Daher ist besonders darauf zu achten, dass der Baum möglichst wenige Verletzungen bekommt. Ein Holzproblem ist auch die sogenannte Ringschäle, vereinfacht gesagt das Ablösen von Jahrringteilen. Hier sollte deshalb immer zügig und nicht zu schwach gepflegt werden.
Die Edelkastanie ist eine gute Baumart für den Klimawandel – auch in den Wäldern in unserer Region. Trupp- und gruppenweises Einbringen dieser wertvollen und interessanten Baumart leistet eine Minimierung des Risikos bei gleichzeitiger Wertsteigerung.

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