Pinus silvestris
Unsere heimische Waldkiefer – die Angeschlagene

Zweig einer Kiefer mit Nadeln und zwei ZapfenZoombild vorhanden

Kiefernzweig
Foto: Gregor Schießl

Die heimische Waldkiefer ist mit der schon vorgestellten Schwarzkiefer verwandt, stammt jedoch aus unserer Region und ist somit eine heimische Baumart. Mit dem Klimawandel kommt sie "eigentlich" sehr gut zurecht – bis vor zwei, drei Jahren plötzlich auch die genügsame Kiefer in vielen Regionen deutlich geschwächt wurde und oftmals abgestorben ist.

Eine Reihe an Ursachen ist hierfür verantwortlich. Die Kiefer gehört vor allem auf trockenen, ärmeren Standorten als wichtige Baumart der heimischen Waldgesellschaften mit dazu. Sie bildet mächtige Wurzeln, hat wertvolles, dauerhaftes Holz und erträgt Wärme auch ganz gut.

Sie gilt – wie andere Kiefernarten auch – als Pionier – erobert also oft als erstes neue Standorte und braucht viel Licht zum Anwachsen – bis ins hohe Alter, das auch leicht mehrere 100 Jahre umfassen kann. Dies ist alles ähnlich wie bei der Schwarzkiefer.
Die Nadeln der Waldkiefer sind, wie bei allen Kiefernarten lang, in der Regel jedoch nicht über 10 cm und damit deutlich kürzer als bei der Schwarzkiefer, stehen aber ebenfalls immer zu zweit zusammen und sind grün bis hellgrün. Die Zapfen sind rundlich und sind ein beliebtes Bastel- und Dekorationsmaterial oder in manchen Regionen werden sie traditionell zum Grillen von Bratwürsten verwendet, z.B. in Coburg. Die Rinde ist braun und im oberen Bereich auch rötlich und spiegel- beziehungsweise schuppenartig. Sie wird ein "hoher Baum", mit Höhen von 30-40 m. Mit ihrem Pfahlwurzelsystem kann sie sich sehr gut in der Tiefe verankern und ist recht sturmfest.

Als hauptsächliche Zukunftsbaumart nicht geeignet

Nahaufnahme einer rissigen KiefernborkeZoombild vorhanden

Kiefernrinde
Foto: Gregor Schießl

Kiefern werden vom Rehwild eher weniger gerne gefressen. Ein Zusammenwirken eines Pilzes der Gattung Diplodia, sehr hohe Temperaturen auf der Rinde in den heißen Sommern und dann noch wenig Wasser haben die heimische Kiefer in vielen Regionen einzelstamm- oder gruppenweise zum Absterben gebracht.
Früher hatte man zur Gewinnung von Baumharz viele Kiefernflächen geritzt, um Lacke, Farben, Leim, Linoleum, Papier, Holzteer [Pech], Wagenschmiere, Buchdruckerschwärze … zu produzieren. Kiefernholzstücke wurden und werden als Kienholz oft zum Anzünden von Lagerfeuern oder für den Ofen genutzt.
Die Kiefer mag auch gerne mittelgründige, gut durchlüftete Böden, das wird oft vergessen. Dort wird sie aber für die wirtschaftliche Holznutzung zum "brausch", grobastig. Deshalb hat sie ihre Nische entweder auf ganz trockenen Sanden oder nassen Bereichen gefunden. Ihre Zuwachsleistungen an Holzmasse sind aber deutlich geringer als andere Nadelhölzer wie Tannen oder Fichten.
Das Holz der Kiefer hat einen rötlichen bis rotbraunen Kern und ähnelt eher der europäischen Lärche. Nur der Harzgehalt ist vergleichbar. Es ist sehr dauerhaft und schwer, sodass es überwiegend als Möbelholz verwendet wird. Es ist sehr harzhaltig. Da der Holzstamm oft recht gerade ist, wird es – vor allem in südlichen Ländern auch gerne als Mast oder für Pfähle eingesetzt.
Sie ist eine geeignete Baumart, um sie kleinflächig als Mischbaumart beispielsweise zusammen mit der Rotbuche, den Eichen oder auch der Hainbuche anzupflanzen. Aufgrund der obengenannten Anfälligkeiten ist sie gerade nicht als hauptsächliche Zukunftsbaumart geeignet.

Weitere Baumarten
Zurück zur Übersicht über die Artikel aus der Baumarten-Reihe: