Escape Game zeigt Schülerinnen und Schülern den Weg
Raus aus der Lebensmittelverschwendung

© Christine Schmid, AELF DS
Zwei achte Klassen des Deggendorfer Robert-Koch-Gymnasiums stellten sich im Juli 2025 der Herausforderung eines Escape Games mit keiner geringeren Aufgabe als die Welt zu retten, indem sie dafür sorgen, dass weniger Lebensmittel im Müll landen.
Das komplexe Wissensspiel „Mission Zero Waste. Zeitreise gegen die Lebensmittelverschwendung“ ist Teil der Aktionswoche „Bayerische Ernährungstage“ des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.
Schockierend hohe Lebensmittelverluste
Die Zahlen sind erschreckend: Weltweit geht ein Drittel aller produzierten Lebensmittel für die Ernährung verloren. Pro Sekunde landen in Deutschland 350 Kilo Nahrungsmittel in der Tonne. Und in Bayern werden 70 Kilo pro Person und Jahr entsorgt.
Gesamte Wertschöpfungskette unter der Lupe
In fünf Gruppen widmeten sich die Schülerinnen und Schüler fünf Missionen, genauer gesagt verschiedenen Stationen der Wertschöpfungskette, wo aus unterschiedlichen Gründen Essbares vernichtet wird. Es beginnt beim Bauernhof, geht weiter in der Fabrik, dann zum Supermarkt, in die Mensa und in die Familienküche. Den Weg wiesen Julia Hillmann und Kerstin Fischer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Deggendorf-Straubing.
Komplexe Aufgaben
Dann galt es, im Team zu arbeiten, Umschläge zu öffnen, lange Texte sorgfältig zu lesen, Reihenfolgen einzuhalten, Fangfragen nicht auf den Leim zu gehen, Puzzleteile zusammenzufügen, Kassettenrekorder in Gang zu bringen, um eine Botschaft zu hören, Karten zu entschlüsseln, rätselhafte Boxen zu öffnen – und das alles in 60 Minuten.
Viefältige Ursachen für Lebensmittelverschwendung
Es ging um Normgrößen für Äpfel, Tomaten und Kartoffeln, um falsche Lagerung, weite Transportwege, Schädlingsbefall bei der Lagerung und zu große Essensportionen in der Mensa – um nur einige Ursachen zu nennen, weshalb Brot und Co. nicht gegessen, sondern weggeworfen werden. Die Jungs und Mädchen machten sich Gedanken, was und wieviel sie wo einkaufen und was sich daraus machen lässt.
Sobald jede Gruppe der Klassen 8a und 8e ihre Mission erfüllt hatte, verfügte sie über einen Code, der digital eingegeben werden musste. Und hurra: Sie waren erfolgreich und hatten geholfen, eine Klimakatastrophe abzuwenden. Zu guter Letzt erklärten die Jungs und Mädchen den jeweils anderen Gruppen, worum es in ihrer Mission ging.
Folgende Tipps gaben sie für den Alltag:
- Krummes, kleines oder fleckiges Obst und Gemüse schmeckt genauso gut wie vermeintlich perfektes, weil es auf den Geschmack und nicht das Aussehen ankommt.
- Aus einem Zuviel an Lebensmitteln lässt sich anderes kreieren als anfangs geplant, zum Beispiel Chips aus trockenem Brot. Kleine Essensreste werden in Wraps gewickelt zur Leckerei.
- Ist bei Produkten das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen, sind sie noch lange nicht schlecht. Es gilt: genau anschauen, riechen und schmecken.
- Reste zu großer Portionen in Restaurant oder Mensa lässt man sich in eine Retterbox geben und isst sie am nächsten Tag.
- Den heimischen Einkauf gilt es, gut zu planen, damit nicht mehr im Kühl- und Vorratsschrank landet, als man essen kann.
- Wichtig ist außerdem die richtige Lagerung, damit alles lange frisch bleibt.
- Und angesichts weiter Transportwege sollte nicht alles im Supermarkt eingekauft werden, sondern auch regional Erzeugtes am Bauernhof oder Markt.
Das Escape Game ist gedacht für Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren. Interessierte Schulklassen oder Jugendgruppen können sich an das AELF Deggendorf-Straubing wenden unter poststelle@aelf-ds.bayern.de oder Telefon 09421/8006-0.