Aktiv-Wochen bis 17. Mai 2024
Frühling.Erlebnis.Bauernhof gestartet

Am Bauernhof ist rund ums Jahr viel los. Das Programm "Erlebnis Bauernhof" steht allen Schulklassen Bayerns offen und liefert eine Fülle an Wissen über die Herkunft unterschiedlichster Lebensmittel, über Boden und Wasser, um nur Beispiele zu nennen.

Einmal im Jahr gibt es Sonderaktionen während der Aktiv-Wochen. Die starteten in Deggendorf am Robert-Koch-Gymnasium mit der Klasse 5c.

Lernzirkel übers Getreide

Pia Orthen, Ansprechpartnerin für das Programm am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Deggendorf-Straubing, hatte in Absprache mit Monika Trum, Lehrerin für Natur und Technik, die Auftaktveranstaltung vorbereitet. Mit dabei waren die Erlebnisbäuerinnen Martina Weber und Claudia Schütz, Isabella Ott und Mechthild Schmidhuber vom AELF und der Unterstufenchor unter Leitung von Julia Vogel.
Bevor es an die vier Stationen des Lernzirkels ging, stimmten die Sängerinnen mit "Do bei uns aufm Land" ins Thema ein. Stellvertretender Schulleiter Klaus Habermeier erinnerte sich an die eigene Kindheit, in der er nach der Schule jede freie Minute auf einem Bauernhof in der Nachbarschaft verbracht hatte. Und die Frage Mechthild Schmidhubers, wer denn schon einmal auf einem Bauernhof gewesen sei, zeigte den durchschlagenden Erfolg von "Erlebnis Bauernhof": Die meisten Finger gingen hoch!

Augen zu, besser schmecken

Isabella Ott erklärte die Stationen des Lernzirkels. Anfangs mussten die Kinder Getreideähren bestimmen und Körner zuordnen. Außerdem überlegten sie gemeinsam, was man aus dem jeweiligen Getreide machen kann. Anschließend kosteten sie Stückchen unterschiedlichen Brotes. Erlebnisbäuerin Martina Weber regte an, mit geschlossenen Augen zu kauen und konzentriert zu schmecken wie sich Weißbrot, Roggenbrot, Mischbrot und Vollkornbrot unterscheiden. "Schmeckt und riecht gut", lautete das Urteil.

Radeln für Mehl

Anstrengend wurde es an der vierten und letzten Station. Dort musste eine Getreidemühle mit einem Fahrrad angetrieben werden. Den Getreideschrot, der erradelt wurde, durfte in Tütchen gepackt und mitgenommen werden. In den nächsten Tagen geht es für die Klasse nach Hengersberg zu Martina Weber und in die Backstube, wo das frisch erworbene Getreidewissen praktisch umgesetzt wird.
Bis zum 17. Mai laufen die Aktiv-Wochen mit Schülerinnen und Schülern aller Schulklassen, die sich bei den Erlebnishöfen angemeldet haben oder noch anmelden. Im Landkreis Deggendorf gibt es derzeit sechs Anbieter.

80.000 teilnehmende Kinder pro Jahr

Zu den zentralen Bildungsaufgaben der Schulen gehört auch die Begegnung mit der praktischen Welt und der Natur. Der außerschulische Lernort Bauernhof hat dabei einiges zu bieten und fördert die Alltagskompetenzen. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber misst dem Programm einen hohen Stellenwert zu: „Ein respektvolles Miteinander ist mir ein großes Anliegen. Dazu müssen wir Wissen vermitteln und aufklären. ,Erlebnis Bauernhof‘ leistet hier einen wertvollen Beitrag“.
Beim Lernprogramm auf dem Bauernhof dürfen die Schulkinder mit anpacken, im Stall helfen, den Boden untersuchen, Getreide bestimmen, Tiere streicheln, die Maschinen kennen lernen und vieles mehr. Mittlerweile öffnen über 850 qualifizierte bayerische Betriebe dafür ihre Hoftore. „Erlebnis Bauernhof“ bringt jährlich über 80.000 Schulkinder auf einen Bauernhof, wo sie mit allen Sinnen erleben, wie Landwirtschaft funktioniert. Seit Beginn des Programms im Jahr 2012 haben gut 482.500 Schulkinder teilgenommen. Die Teilnahme ist rund ums Jahr möglich.