Dorfmeister stellt Studierenden Konzept des Waldwasserbrots vor
Mit Genuss das Grundwasser schützen
Der Schutz unseres Grundwassers geht alle an, nicht nur die Landwirte. Alois Dorfmeister, Wasserberater am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Deggendorf-Straubing hat daher Landwirte, Müller und Bäcker an einen Tisch geholt und sie von seiner Idee eines Waldwasserbrots überzeugt. Sein Konzept, das Grundwasserschutz und regionale Wertschöpfung verbindet, hat er den Studierenden der Landwirtschaftsschule Straubing vorgestellt.
Widersprechen sich Grundwasserschutz und gutes Brot tatsächlich?
Seit den 70er Jahren ist der Proteingehalt ein entscheidender Parameter für den Preis, den die Mühlen den Landwirten bezahlen. "Warum muss Backweizen unbedingt 14 % Rohproteingehalt haben", hat sich Dorfmeister gefragt. So ein hoher Eiweißgehalt kann nur durch entsprechende Stickstoffgaben erreicht werden. Vor allem die dritte Teilgabe im Juni ist problematisch. Fehlt es an Regen, kann die Pflanze den Stickstoff nicht aufnehmen. Der Stickstoff bleibt am Acker und wird im schlechtesten Fall ausgewaschen. Statt der gewünschten höheren Proteingehalte im Winterweizen hat man erhöhte Nitratgehalte im Grundwasser.
Auch mit Mehl aus Weizen mit niedrigerem Proteingehalt kann sehr gutes Brot gebacken werden. Bei der Verkostung des Waldwasserbrots konnten sich die Studierenden davon überzeugen.
Grundwasserschutz mit regionaler Wertschöpfung
Für das Waldwasserbrot wird ausschließlich Getreide aus dem Wasserschutzgebiet Moos verwendet. Die betroffenen Landwirte nehmen dafür Auflagen und Mehraufwand in Kauf.
Zu den Kriterien für den Anbau des Getreides für das Waldwasserbrot gehören:
- Verzicht auf bestimmte Pflanzenschutzmittel
- Ausbringungsverbot von Klärschlamm
- Obergrenze der Gesamtdüngungsmenge von maximal 160 Kilo Stickstoff pro Hektar und Jahr
- Verzicht auf die Spätdüngung beim Weizen
- zweimal jährliche Bodenuntersuchungen.
- Nach der Ernte ist eine Herbstbegrünung verpflichtend und bei Zwischenfruchtanbau ist das Mulchen oder Einarbeiten der Zwischenfrucht im Herbst verboten.
"Der höhere Aufwand gehört bezahlt", so Dorfmeister. Sowohl Landwirte als auch Lagerhaus, Mühle und Bäcker haben einen höheren Aufwand. Schließlich muss sichergestellt werden, dass auch wirklich nur entsprechend produzierter Weizen und Roggen aus dem Wasserschutzgebiet Moos im Waldwasserbrot landet. Den etwas höheren Preis ist das Brot allemal wert, ist sich Dorfmeister sicher: "Das Waldwasserbrot schützt das Grundwasser, sichert die regionale Wertschöpfung und bietet den Verbrauchern ein gesundes Brot aus der Region mit kontrollierter Lieferkette."