Versuch mit sechs Varianten in Semmersdorf
Zwischenfruchtanbau mit Futternutzung

Feld mit unterschiedlich bewachsenen Parzellen

Gründe für den Anbau einer Zwischenfrucht mit Futternutzung gibt es viele. Die vergangenen Sommer waren oft trocken, daher konnten mit Zwischenfrüchten entstandene Futterlücken geschlossen werden. In Roten Gebieten nach AVDüV darf eine Zwischenfrucht mit Nutzung im Sommer/Herbst noch nach der 30/60er Regelung gedüngt werden. Dies ermöglicht es, im Sommer noch Gülle sinnvoll zu verwerten.

In den vergangenen Jahren kamen vermehrt Fragen auf - zum Beispiel: Wann ist der beste Zeitpunkt der Nutzung? Kann eine Nutzung im Herbst und im Frühjahr erfolgen? Wie wirkt sich die Wahl der Zwischenfrucht auf die Futterqualität aus?

Sechs Varianten
Aus diesem Grund wurde ein Versuch mit sechs Varianten auf dem Demobetrieb Fuchs Gerhard, Semmersdorf angelegt. Florian Scharf, AELF Abensberg-Landshut mit Dienstsitz in Pfarrkirchen, unterstützte bei der Wahl der Zwischenfrüchte. Er nimmt von den Varianten auch Futterproben und lässt diese von der Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising untersuchen. Die gewonnen Erkenntnisse wollen wir hier laufend präsentieren.
Bei der Wahl der Varianten kamen die Klassiker zum Einsatz, ergänzt mit etwas Neuerem. Die Varianten Landsberger Gemenge, einjähriges Kleegras oder auch der Futterraps zählen zu den langjährig Bewährten Zwischenfrüchten, wenn es um eine Nutzung geht.

Vorgehen

  • Nach erfolgter Getreideernte mit Strohbergung erfolgte ein Bodenbearbeitungsgang mit einem Güttler Biomaxx.
  • Nachdem Ausfallgetreide aufgelaufen worden war, wurden 13m³/ha Rindergülle ausgebracht und mit einem mehrbalkigem Grubber mit Doppelherzschare auf 15 Zentimeter eingemischt.
  • Im Anschluss erfolgte die Saat mit einer Kreiselegge mit angebauter Güttlerwalze und pneumatischem Sägerät. Das Saatdatum war der 30.7.21.
Nachfolgend geben wir einen Überblick aller Varianten:
Varianteeinjähriges Kleegraseinjähriges WeidelgrasFuttergreen einjährigGrünschnittroggen ProtectorFutterrapsLandsberger Gemenge
Zusammensetzung80 % einj. Dt. Weidelgras
20 % Perserklee
100 % einj. dt. Weidelgras 4 verschiedene Sorten17,5 % Winterwicke
5,5 % dt. Weidelgras
35 % welsch. Weidelgras
8,5 % Rotklee
0,5 % Weißklee
31 % Inkarnatklee
2 % Schwedenklee
100 % Roggen Protector100 % Futterraps62 % welsches Weidelgras
2 % pannonische Wicke
36 % Inkarnatklee
Aussaatstärke40 kg/ha40 kg/ha30 kg/ha130 kg/ha15 kg/ha50 kg/ha
In folgender Tabelle sind die Ergebnisse der Untersuchungen aufgelistet. Die Angaben zu den Inhaltsstoffen sind in Gramm pro Kilogramm Trockenmasse aufgeführt.
ParzelleErntedatumMJ NELg Zuckerg XPg XFg ADFg NDF
Raps21.09.216,3370234198262472
Landsberger Gemenge9.11.215,2478189243300488
Futtergreen9.11.216,3250237167210372
einj. Weidelgras + Perserklee21.09.216,12173107247285472
einj. Weidelgras9.11.216,61149114276299588
Grünroggen21.09.215,7240243202268465
Landsberger Gemenge9.11.215,4551259244279474
Futtergreen21.09.216,29139102185259414
einj. Weidelgras mit 25% Kleeanteil21.09.21675235183236431
einj. Weidelgras mit 50% Kleeanteil9.11.215,9161252206278490
Weidelgras9.11.215,7918589255265516

Ansprechpartner

Florian Scharf
AELF Abensberg-Landshut
Lärchenweg 10 - 12
84347 Pfarrkirchen
Telefon: 0871 603-1322
Mobil: 0151 52265805
Fax: 08561 3004-2139
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de