Erstes Anbietertreffen
Erlebnisbäuerinnen vernetzen sich

Sie alle haben ein Ziel: Kindern zu vermitteln, wie Lebensmittel heute erzeugt und verarbeitet werden. Die Erlebnisbäuerinnen stehen vor ähnlichen Herausforderungen, wie das erste Anbietertreffen im Dienstgebiet des AELF Deggendorf-Straubing zeigte. Erster Vernetzungs-Erfolg: Die vier anwesenden Erlebnisbäuerinnen gründeten eine WhatsApp-Gruppe für den schnellen Austausch.

Vier Erlebnisbäuerinnen vor HofladenZoombild vorhanden

Erlebnisbäuerinnen

Bald 20 Erlebnisbauernhöfe in den Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf
Sechs Betriebe aus dem Landkreis Deggendorf und elf Betriebe aus dem Landkreis Straubing-Bogen bieten bereits Erlebnisprogramme mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten. Drei Bauernhöfe sind derzeit in der Qualifizierung. Infolge des guten Wetters sagten etliche Interessentinnen ihre Teilnahme wieder ab – die Arbeit auf dem Feld hatte Vorrang. Doch die kleine, feine Gruppe besprach sich einen Nachmittag lang umso intensiver.
Mit dabei waren Martina Weber aus Hengersberg mit den Betriebsschwerpunkten Angusrind, Schweinemast, Ackerbau und Forstwirtschaft. Ihre Lernprogramme lauten „Den Bauernhof erleben“, „Vom Huhn zum Ei“, „Wo kommen unsere Lebensmittel her?“ Kathrin Strauß aus Geiselhöring mit Legehennenhaltung und Direktvermarktung von Eiern, Nudeln und Eierlikör bringt unter dem Titel „Vom Huhn übers Ei zur Nudel“ ihren Betrieb nahe. Franziska Pfeffer aus Deggendorf mit einem Milchvieh- und Ackerbaubetrieb vermittelt, woher die Milch kommt und wie „Landwirtschaft heute“ geht.
Gastgeberin und Grundschullehrerin Yvonne Ertl hat ihre Lernprogramme zum Kartoffelanbau, zu Wiese und Boden auf ihren Ackerbaubetrieb mit Photovoltaik und Hofladen abgestimmt. Aus eigener Erfahrung weiß sie, was Grundschulkinder interessiert. Bei einer Führung über den Hof und einen Lernzirkel spürten die Kolleginnen der Erlebniswelt der Kindergruppen nach. An einer der Stationen reiben die Kinder beispielsweise eine Kartoffel und sehen, wie sich Wasser und Stärke absetzen.
220 Euro Honorar für drei Schulstunden
Pia Orthen steuerte Neuerungen und Termine rund um das Programm Erlebnisbauernhof bei. Seit Januar 2023 erhalten Erlebnisbäuerinnen für ein Lernprogramm, das drei Schulstunden umfasst und dem aktuellen Lehrplan entspricht, 220 Euro.
Auch 5. bis 10. Klassen sind Zielgruppen
Wie in anderen Branchen sei es auch auf dem landwirtschaftlichen Betrieb schwer, zuverlässige Mitarbeiter zu finden. So bleibe weniger Zeit für das Angebot Erlebnisbauernhof als nachgefragt werde. Im Gespräch bestärkten sich die Erlebnisbäuerinnen, auch die Sekundarstufe 1, also die 5. bis 10. Klassen einzuladen. Anfängliche Unsicherheit habe sich als unbegründet erwiesen, da Gymnasiasten und Gymnasiastinnen in der Regel weniger Wissen zur Landwirtschaft mitbrächten als erwartet.

Das Fazit des ersten Treffens:

  • Entscheidend ist eine gute Absprache mit der Lehrkraft über das Vorwissen der Klasse.
  • authentisch auftreten, diskussionsbereit sein
  • Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe begegnen, damit diese sich ernstgenommen fühlen
  • echte Arbeitsaufträge an die Kinder vergeben
Die Erlebnisbäuerinnen sind sich einig: Kinder saugen das Wissen um die Landwirtschaft und die Herkunft der Lebensmittel begierig auf. Sie sind die Verbraucherinnen und Verbraucher von morgen. In diesem Sinne leisten die Erlebnisbäuerinnen einen entscheidenden Beitrag im Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft.